Gebete – zu „Heilung und Gebet“

… 3. Teil aus „Heilung und Gebet“, ISBN 978-620-2-44280-0

Copyright Theophil Tobler und 2018 International Book Market Service Ltd., member of OmniScriptum Publishing Group

Die verschiedenen Lebenssituationen führen zu unterschiedlichen Gebeten. Manchmal ist es nur ein Stossseufzer. Beten bedeutet immer neu Gemeinschaft  mit Gott. Oft sind es alltägliche Worte und Bitten. Manchmal wird das Gebet zu einem Lied, zu einem Psalm oder zu einem Gedicht – auch für andere.

Ich bin krank

Er sagte: Krank. Ein Schock.

Der Arzt sprach von Operation. Muss das sein?

Was sonst? Wo finde ich Hilfe und Heil?

.

Ich, ach Herr, ich bin krank.

Der Schock sitzt tief.

Ist das des Lebens Dank?

.

Schon mancher rief zu dir.

Du hörtest hin.

Erbarme dich auch hier.

.

Was ist des Leidens Sinn?

Erkläre du:

Was bleibt denn als Gewinn?

.

Ich suche Heil und Mut.

Komm du zu mir,

das ist das beste Gut.

.

Nimm meine Hand

Ich habe sie gespürt, die Hand, die sich auf meine legte.

Und ich spürte mehr als nur eine Hand.

Ich erlebte wohltuende Nähe und Verbundenheit. – Liebe.

.

Nimm meine Hand

und führe mich.

Der Tag verblich.

Du kennst das dunkle Land.

.

Und schreckt die Nacht:

Du bist das Licht.

Du, Herr, weichst nicht.

Du hältst die treue Wacht.

.

In deiner Hand

sind Plan und Zeit.

Ich bin bereit –

mit dir – für neues Land.

.

Überlassen macht gelassen

Stress und Hetze werden vielen zu Krankheitsfaktoren.

Überlastung, burn out, Depression sind Zeitzeichen.

Ich muss nicht alles tun, was andere von mir erwarten.

„Überlassen“ nannten die Mystiker das Eins sein mit Gott.

.

Überlassen will ich dir,

was mich über alle Massen

hart bedrängt, belastet hier.

Überlassen will ich’s dir.

.

Warten, glauben – lehre mich,

dass du alles recht wirst lenken.

Ich vertraue, Herr, auf dich.

Überlassen will ich mich.

.

Tag und Stunde kennst nur du.

Bei dir werde ich gelassen.

Du nur schenkst mir Kraft und Ruh’.

Die Gelassenheit schenkst du. 

 

Überlassen hab ich dir,

was mich über alle Massen

hart bedrängt, belastet hat.

Überlassen hab ich’s dir.

.

Auch heute ist dein Tag.

Heute? Ist dieser Tag etwas Besonderes?

Habe ich etwas zu erwarten?

Was wird mir begegnen? – Wer?

.

Auch heute ist dein Tag.

Du, Vater, kennst mein Fragen.

Du hast geführt, getragen.

Du wirst auch weiter leiten,

wirst Wege vorbereiten

an jedem neuen Tag.

.

Des Tages letzter Schein entwich

Abschied nehmen gehört zum Leben.

Der Abend gehört zum Abschied vom Heute.

Was bleibt? Was wird kommen?

Die Antwort ist Jesus Christus.

.

Des Tages letzter Schein entwich.

Die Nacht hat mich umfangen.

Und was auch sonst im Nu verblich:

Ich bleibe an dir hangen.

.

Nichts löst von deiner Seite mich,

du selbst hast es versprochen.

Du liebst mich, und ich liebe dich,

das wird durch nichts gebrochen.

.

Und spüre ich die Hand auch nicht,

die immer mich gehalten:

Ich weiss, mir leuchtet doch dein Licht

trotz aller Nachtgestalten. 

.

Der neue Morgen kommt und tagt

nach langen, bangen Stunden.

Wer es mit dir, Herr Christus, wagt,

hat schon das Ziel gefunden.

.

Die Fata Morgana

Manche verlockende Oase führt weg vom rechten Weg,

es war eine Fata Morgana, eine Täuschung.

Täuschungen können das Leben kosten.

Jesus bringt nicht Täuschung sondern Führung.

.

Die Fata Morgana kann es nicht sein,

die mich lockt mit ihrem Schein.

Ich suche die Wahrheit.

Bei dir allein, Jesus Christ, kann sie sein.

.

Mein Irren und Fragen treibt mich zu dir.

Wort und Weg: Schenk du dich mir.

Mein Hoffen und Glauben, Herr, stärke du.

Du, mein Ziel, bist Heil und Ruh.

.

Du kommst in schwerer Zeit

Es gibt viele ‚Du’ und sehr unterschiedliche.

Ein ‚Du’ ist anders: Du, Jesus Christus.

So persönlich dürfen wir ihn anreden.

Als persönliches ‚Du’ lässt er sich erfahren.

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Du kommst in schwerer Zeit,

bist hautnah mit dabei,

enthältst dich List und Streit,

verbindest, was entzweit.

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Du steigst in Angst und Not,

in Sorge, Schuld und Schmerz,

nimmst Teil an aller Not

und teilst das gute Brot.

.

Du sprichst und es geschieht.

Dein Wort ist Gottes Wort.

Und wer sich dem entzieht,

bleibt leer zurück und flieht.

.

Du gehst Verirrten nach

und schonst dein Leben nicht,

erträgst Spott, Hohn und Schmach

und kennst ein bergend’ Dach.

.

Die Türe – offen steht,

und alles ist bereit.

Du schenkst, was nie vergeht,

wo Leben aufersteht.

.

Sterben ist ein Abschiednehmen

Für eine Reise oder für einen Umzug treffen wir Vorbereitungen.

Die Zeit vor dem Ereignis hat Auswirkungen auf das Gelingen.

‚Die letzte Reise’ wird der Abschied aus dieser Zeit genannt.

Ist alles bereit? Und hat die Vorfreude schon begonnen? 

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Sterben ist ein Abschiednehmen

von Geliebten dieser Zeit,

von dem Schönen und Bequemen

irdischer Vergänglichkeit.

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Sterben lernen heisst: Sich trennen

vom Ballast von Gut und Schuld

und sich ganz zu dir bekennen,

Christus, Mittler der Geduld.

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Sterben heisst: Schon überwinden,

wie du überwunden hast,

durch den Tod das Leben finden

frei von aller Sorgenlast.

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Mit dir, für dich, Herr, gestorben

ist der Wechsel aus der Not.

Du hast uns das Heil erworben

reichst den Kelch und teilst das Brot.

.

Was du begonnen hast

Als „Stückwerk“ hat Paulus unser Tun bezeichnet.

Vieles bleibt unvollendet – ein Torso, eine unvollendete Symphonie.

Oft sind nur noch Bruchstücke vorhanden.

Aber es soll und wird ein Neues, ein Ganzes werden.

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Was du begonnen hast,

wirst du vollenden.

Der Erde Leid und Last

kannst du nur wenden.

Du wirst es tun.

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Wo unser Mut versagt,

schenkst du den Glauben.

Was hoffen nie gewagt,

lässt du nicht rauben.

Dein Plan steht fest.

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Du selbst bis ewig treu,

wo wir vergessen.

Du schaffst nun heil und neu.

Wer kann’s ermessen?

Dein ist das Reich,

die Herrlichkeit.

.

Die Liebe bleibt

Gibt es etwas, das bleibt? – Was?

Paulus nennt als Grösstes die Liebe,

die frei schenkende Liebe.

Lieben heisst leben.

.

Die Liebe bleibt

mit glauben und hoffen.

Was Blüten treibt,

ist wundersam offen.

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Nicht meine Kraft

wirkt bleibende Gaben.

Was du geschafft,

lässt du mich nun haben.

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Ich bin beschenkt

und kann dir nur danken.

Von dir gelenkt

muss niemand mehr wanken.

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Du, Herr, gehst mit

durch finstere Gassen.

Was je ich durchlitt:

Hast nie mich verlassen.

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Es schläft die Welt

Zur Ruhe kommen ist heilsam.

Nur lässt sich die Ruhe der Gedanken, die innere Ruhe nicht befehlen.

Die Ruhe empfangen, die Ruhe sich schenken lassen ist der bessere Weg.

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Es schläft die Welt. Ich liege wach.

Noch kreisen die Gedanken.

Sie kommen nicht zur Ruh.

Du, Vater, kennst die Kranken. Umgib sie du.

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Was war und ist, du weisst es, Herr.

Ich darf es überlassen,

mein Sinnen löst es nicht.

Nur du kannst alles fassen, was uns gebricht.

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Dein Friede hüllt das Dunkel ein,

und ich bin mit umfangen.

Ich weiss, dass nichts mich trennt

von dir – und dem Verlangen, das alle kennt.

.

Es schläft die Welt.

Ich werde still und bin bei dir geborgen.

Herr, hilf und heile du,

bring Schmerzen noch und Sorgen du selbst zur Ruh. 

 

Es war ein Tag der Schmerzen

Mitleiden ist schmerzhaft.

An der Situation der Leidenden Anteil nehmen bringt Leiden.

Auf viele Fragen haben wir keine Antwort.

Besser als Ratschläge ist geteiltes Leid.

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Es war ein Tag der Schmerzen,

ein neuer und doch gleich

wie schon so viele.

Ach, Herr, es ist genug.

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Wie soll ich noch ertragen

in Zukunft solche Pein

und dieses Quälen?

Es macht mich irr statt klug.

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Wird mir kein Arzt, zu helfen?

Und keine Therapie?

Ist Rat am Ende?

Und Medizin Betrug?

.

Du hast mich eingeladen,

zu bitten ohne Scheu.

Du bleibst der Treue,

der andere ertrug.

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Dich lieben ist Leben

Auflehnung ist das eine.

Anlehnung an Jesus Christus – mit Vertrauen – ist der andere Weg.

Der Jünger Johannes kannte diesen Weg der Liebe; er schreibt:

„Wir lieben, weil er uns zuerst geliebt hat“ (1. Joh. 4,19).   

     

Dich lieben ist Leben,

dir leiden wird Sieg.

Was je du gegeben

beendet den Krieg.

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Mit dir, Herr, verbunden,

in dir ganz geeint,

schenkst du das Gesunden

zum Heil, das vereint.

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Du leihst mir das Schweigen

bei Trauer und Tod –

und Worte gleich Zweigen

zur Freude in Not.

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Dich lieben ist Leben,

dir leben wirkt Sinn.

Was je du gegeben,

das bleibt als Gewinn.

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Dein Licht erlischt mir nicht

Die Kerze erlischt nach einer gewissen Zeit. Gottes Licht erlischt nicht.

Jesus Christus sagt: „Ich bin das Licht“ (Joh. 8,12).

Sein Licht bleibt, denn er bleibt.

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Dein Licht erlischt mir nicht,

wie dunkel es noch wird.

Und wo der Boden bricht,

trägt mich der gute Hirt.

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Du hast mich stets geliebt,

aufs Neue es gezeigt.

Du bist, der alles gibt

und mir auch nichts verschweigt.

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Mit allem bin ich dein,

und du gibst mir dich ganz.

Was gross erschien, wird klein

in deinem Heil und Glanz.

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Des Leidens tiefster Sinn

Hiob, der grosse Leidende, fragte nach dem Sinn seines Leidens.

Die gelehrten Freunde konnten ihm nicht aus seiner grossen Not helfen.

Gott selbst musste Hiob begegnen.

Das wurde ihm zur grossen Wende. – Hiob 42,5-6.

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Des Leidens tiefster Sinn

ist immer noch verborgen.

Es lasten neue Sorgen.

Worin liegt der Gewinn?

.

Und wer hilft mir ertragen,

wo keine Antwort ist?

Dich, Jesus, will ich fragen,

der recht und gnädig misst.

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Du wusstest dich verlassen

und hast den Schmerz gekannt,

vertrauend – ohne hassen

dich doch an Gott gewandt.

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Steh bei mir – hier im Harren.

Trag mich mit meiner Last,

dass Zweifel mich nicht narren.

Ich bleibe stets dein Gast.

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Die Nacht hält meine Lider wach

Was tun, wenn der Schlaft nicht kommen will?

Mein Ur-Grossvater repetierte den 119. Psalm, den längsten.

Ich halte mich an kürzere Psalmen, z.B. die Psalmen 23; 103 und 121

.

Die Nacht hält meine Lider wach

und die Gedanken kreisen,

verlassen fragend Raum und Dach

zu unvertrauten Weisen.

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Was war ist nun vorbei.

Es bleiben deine Worte.

Ich schaue froh und frei

die schöne, off’ne Pforte.

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Es kommt die Stunde

Fragen begleiten mich: Lohnt sich das Warten?

Erfüllt sich das Hoffen? Wer wird mir schenken, was ich brauche?

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Es kommt die Stunde, der Tag, die Zeit,

da werden Herzen und Sinne weit –

weit offen für Frieden, für Freude und Glück,

und alle, die irrten, sie kehren zurück.

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Ein neues Fragen bricht sich Bahn:

Geduld und Liebe – statt kalter Wahn.

Verwandelte Wesen verändern die Welt,

die Kranken genesen, das Dunkel erhellt.

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Noch zählt das Warten. Wer hält es aus

und stärkt die Müden in Sturm und Haus?

Dem Glauben folgt schauen, Verheissung wird klar,

dem Zuspruch vertrauen. Was Gott sagt ist wahr.

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Es schmerzt das Leid

„Freut euch des Lebens“ haben wir einst gesungen.

Was tun wenn die Freude nicht mitgeht?

Zermürbend sind die Qualen unbeantworteter ‚Warum’.

Ich will es aussprechen vor dir, Herr. Du kennst diesen Weg.

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Es schmerzt das Leid.

Die Wunde wird nicht heil.

Ein fremder Neid mich fesselt –

wie ein Seil.

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Ich schlafe nicht.

Erlebtes hält mich wach.

Wie ein Gewicht belasten

Weh und Ach.

.

Mach du mich frei.

Gefesselt warst auch du.

Stehst du mir bei, bist du mir

Kraft und Ruh.

.

Der Blüten-Baum zerbrach

Der alte Apfelbaum blühte auch dieses Jahr.

Aber er hielt dem Unwetter nicht mehr Stand.

Er brach entzwei – wie so vieles.

Alles hat seine Zeit. Das zu akzeptieren ist oft hart.

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Der Blüten-Baum zerbrach entzwei.

Dem Alter und dem Sturm

hielt er nicht Stand.

Wie ein zerstörter Turm zerfällt, ist seine Zeit vorbei.

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Und bald zerbricht, was spät noch blüht.

Es ist der Lauf der Zeit,

doch bleibt ein Pfand für alle Ewigkeit.

Ein neuer Morgen schon erglüht.

.

Ich werde sterben  – Abendgebet

Eine klare Gewissheit.

Mit zittriger Schrift waren seine letzten Worte geschrieben.

Aber der nachfolgende Anruf war klar:„Ich werde sterben – schon bald.“

Der Ausblick ging über Tod und Grab hinaus zu Gottes Gnade, zum Leben.   

„Ich lebe – und ihr sollt auch leben,“ sagte Jesus den Seinen (Joh. 14,19).

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Ich werde sterben.

Ich weiss nicht wann.

Ich weiss nur:

Dann zerbricht in Scherben,

was brüchig war.

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Soll Neues werden,

vergeht, was ist.

Ich weiss als Christ,

dass hier auf Erden

ein Abschied kommt.

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Wohin ich gehe,

ist mir bekannt.

Du hast genannt das Ziel.

Ich sehe:

Du wartest schon.

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Du wirst verwandeln

in neues Sein.

Herr, ich bin dein.

Wie du wirst handeln,

bleibt ewig gut.

.

Ich werde leben.

Von dir beschenkt,

zu dir gelenkt, 

durch dich vergeben –

bin ich bei dir. Amen

.

Diese Worte wurden in den Tagen vor

dem Sterben zum täglichen Abendgebet

.

Du hast mich gesucht

Wer interessiert sich denn für mich?

Ich kenne sie, die Pflichtbesuche.

Eine echte Begegnung bedeutet mehr.

Und doch ist einer, der weiss was ich brauche.

.

Du hast mich gesucht, als ich irrte,

für mich gebucht und bezahlt.

Du bist mir Freund

und mein Hirte.

Die dunkle Nacht

nun erstrahlt.

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Was je ich gefehlt, ist vergeben,

du trugst das Kreuz und die Schuld.

Dir sag ich Dank

mit dem Leben.

Du machst mich frei,

hast Geduld.

.

Wer je noch versagt, findet Gnade

und unverdient grosses Glück.

Bei dir, Herr Christ,

sind die Pfade für alle Zeit.  

Kein Zurück.

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Sprich nur ein Wort *

Es wird viel gesprochen und besprochen –

bei Gesunden und bei Kranken.

Nicht alles ist hilfreich.

Weniger ist oft mehr.

Ein Wort…

.

Sprich nur ein Wort, so werde ich gesund.

Du, Heil und Hort,

nimmst mich in deinen Bund

für alle Zeit.

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Du kennst die Not der Welt mit ihrem Leid.

Du teilst das Brot,

beendest Hass und Neid

und stillst den Durst.

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Ich glaube dir, vertraue blind und treu.

Du bist bei mir

und schaffst bald alles neu

für alle Zeit.

* Matthäus 8,8; Lukas 7,7

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Du hast uns nicht verlassen

Allein sein kann als wohltuend empfunden werden.

Allein sein kann aber auch zur Einsamkeit führen.

Dann ist die Zusage neu zu hören, die Jesus gab:

„Schau, ich bin bei euch alle Tage…“

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Du hast uns nicht verlassen,

Herr, Jesus Christ.

Wer kann, wird es jetzt fassen,

dass du erstanden bist aus Tod und Grab.

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Der Beistand ist gegeben,

der Geist der Kraft,

mit ihm ein neues Leben,

das er nun in uns schafft zu deinem Dienst.

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Beschenkt mit deiner Liebe wird Altes gut.

Du weckst die neuen Triebe,

verleihst Geduld und Mut,

gehst selber mit.

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Vergiss es nicht

Die Vergesslichkeit ist eine heimtückische Krankheit.

Nicht immer ist sie altersbedingt.

Schon Junge vergessen Wichtiges.

Nicht umsonst sagt Psalm 103:

„Vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat.“

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Vergiss es nicht,

für heute noch zu danken.

Der Tag war reich

an Blüten und an Ranken.

Vergiss das Gute nicht.

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Du bist beschenkt

durch Herzen, Glück und Gaben.

Vergiss es nicht

bei vollen Honigwaben.

Auch du bist reich beschenkt.

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Die Liebe bleibt –

bricht Fragen und Vermissen.

Du bist beschenkt.

Gott will dich glücklich wissen. 

Sein grosses Lieben bleibt.

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Und weicht die Zeit,

du bist in Gott geborgen.

Die Liebe bleibt.

Es folgt ein neuer Morgen:

Befreit in Ewigkeit.

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Inschrift am Grab von Sören Kierkegaard – übersetzt von Paul Dieterich:

Der Anfang und das Ende, ach Herr, sie sind dein,

die Spanne dazwischen, das Leben, war mein.

Und irrt ich im Dunkel und fand mich nicht aus,

bei dir, Herr, ist Klarheit – und Licht ist dein Haus. – Gesangbuch der EMK

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Wenn die Nacht an dein Fenster pocht

Nacht – mit vielen Bedeutungen. Das Einnachten gehört zum Abend.

Umnachtet sein ist weitgehend unabhängig vom Tageslauf –

und schwer zu ertragen. Wer wird durchhalten?

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Wenn die Nacht an dein Fenster pocht –

und die Sterne verbergen ihr Licht,

wenn der Sturm in den Wolken kocht

und die Kerze verweigert den Schein,

bist du dennoch nicht allein.

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Und du fragst, was die Krankheit will,

doch ihr Schweigen vermehrt dir die Pein.

Dein Gebet wird leise, wird still

und es wird dir zur Beichte gewandt.

Du bist dennoch nicht verbannt.

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Der dich hört und auch ganz versteht,

ist dir näher als je du gedacht.

Mag dein Freund, der oft mit dir geht,

dich verlassen: Der nie von dir weicht –

seine Hand dir dennoch reicht.

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Komm, Jesus, komm, du Trost

Kommt er? Oder kommt er nicht, der Besuch?

Ihn einladen ist besser als stumm warten.

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Komm, Jesus, komm, du Trost und Heil,

gib uns an deinem Frieden Teil.

Auf dich allein noch hoffen wir

und schauen wartend aus nach dir.

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Komm, Jesus, komm, und bringe du

Leid, Tränen, Schmerz nun ganz zur Ruh.

Nimm du Gebet und Seufzer wahr

und künde uns das neue Jahr.

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Komm, Jesus, komm. Der Tod erschreckt,

wenn Schuld und Schaden nicht bedeckt

und noch als Last uns bleiben will.

Mach du uns frei, im Glauben still.

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Noch naht der Morgen nicht

Mitternacht ist oft länger als zwölf Glockenschläge.

Und das Warten auf den Morgen kann lange dauern.

Aber ich weiss: Ich bin nicht vergessen.

Und nichts kann mich von Gottes Liebe trennen –

auch in der Nacht.

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Noch naht der Morgen nicht.

Die Nacht ist erst im Kommen.

Sie hat dem Tag, dem Licht, den letzten Glanz genommen –

die Mitternacht.

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Was lärmte wird nun still.

Was prahlte muss verblassen,

und manches: „Ich! Ich will!“ verhallt bei leeren Kassen –

um Mitternacht.

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Doch über allem wacht,

der kam und wird erscheinen.

Er hat an dich gedacht, dich mit ihm nun zu einen –

trotz Mitternacht.

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Der von Jesus Christus Gesandte Paulus schreibt: „Wir wissen, dass alles Geschaffene insgesamt seufzt und sich schmerzlich ängstigt bis jetzt. Aber – wer will uns scheiden von der Liebe Christi? Trübsal oder Angst, Verfolgung oder Hunger oder Blösse oder Gefahr oder Schwert? – In diesem allem überwinden wir weit durch den, der uns geliebt hat. Denn ich bin dessen gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, noch Kräfte, weder Hohes noch Tiefes, noch irgend ein anderes Geschöpf uns zu scheiden vermag von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unsrem Herrn.“

aus Römer 8,22-39, Zürcher Bibel

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In www.christliche-gebete.ch stehen weitere Gebete zur Verfügung