Die Zeiten / Noch naht der Morgen nicht

Die Zeiten sind gewichen

 

Die Zeiten sind gewichen.

Die Erde wurde alt,

der Friede längst verblichen.

Nun zählt allein Gewalt

und Krieg.

 

Einst Freunde, nun zerstritten,

mit Waffen hart bekämpft,

in Geist und Herz erlitten,

was Lust und Frieden dämpft.

Der Schmerz.

 

Geblieben sind Gedanken

ans Sterben und an Gott.

Sie werden niemals wanken

trotz Widerstand und Spott.

Bewahrt.

 

Nach angehäuften Jahren

erlischt das Lebenslicht.

Früh gilt es zu bewahren

als Liebe und Gedicht

das Gold.

 

Wir leben und bestehen

nur diese kurze Zeit.

Vom Sehnen bis zum Sehen

ist unser Weg nicht weit.

Das Glück.

 

Theophil Tobler

Turbenthal, 31.12.2014

Worte zum Mitdenken

 

 

Noch naht der Morgen nicht

 

Noch naht der Morgen nicht.

Die Nacht ist erst im Kommen.

Sie hat dem Tag, dem Licht, den letzten Glanz genommen –

die Mitternacht.

 

Was lärmte wird nun still.

Was prahlte muss verblassen,

und manches: „Ich! Ich will!“ verhallt bei leeren Kassen –

um Mitternacht.

 

Doch über allem wacht,

der kam und wird erscheinen.

Er hat an dich gedacht, dich mit ihm nun zu einen –

trotz Mitternacht.

 

Theophil Tobler

Turbenthal, 01.12.2017

Worte zum Mitdenken

 

Schlagwörter: Tag, Nacht, Leid, Erbarmen