Die Tage / Ich ha tröimt

Die Tage sind entwichen

 

Die Tage sind entwichen,

vorbei der Zeiten Schaum.

Die sich einst seltsam glichen

verblassen wie ein Traum.

 

Es will ein Neues werden

in dieser alten Welt.

Trotz Schwachheit und Beschwerden

strahlt Licht, das sie erhellt.

 

Der Stern ist uns erschienen

in dunkler, kalter Nacht.

Er hat auf müde Minen

die Hoffnung neu gebracht.

 

Ob Tage, Jahre weichen,

der drüber wacht, der bleibt.

Er wird die Hilfe reichen,

die Not und Tod vertreibt.

 

Die Tage werden kommen

mit neuer Zeiten Raum.

Ihr Feuer ist erglommen;

es glühen Tag und Traum.

 

Theophil Tobler

Turbenthal, 27.12.2014

Worte zum Mitdenken

 

 

Ich ha tröimt …

 

Isch es nu es chlises Tröimli gsi,

dass es besser wärdi scho im nächschte Jahr?

Isch es wahr: Sind mir dänn au derbi?

Git’s kei Chrieg und Terror meh und suscht kei Gfahr?

 

Ich ha tröimt, me chön änand verschtah

und mit „good will“ uf enand zue gah;

und a d’Schtell vo Vorurteil und Hass

chöm jetz d’Liebi und en guete Gschpass.

 

Nei, es isch nid nu es Tröimli gsi,

dass es besser wärdi scho im nächschte Jahr.

Es isch wahr, mir sind dänn au derbi,

läbed für de Fride mitenand, – s’isch wahr.

 

Theophil Tobler

Turbenthal, 02.11.2002

Worte zum Mitdenken

Im Gedicht-Wettbewerb der Winterthurer-Woche,

zur Frage: „Wovon träumen Sie?“ 1.10.2001

 

Freie Übersetzung:

Ich träumte …

War es nur ein kleiner Traum, dass es bereits im nächsten Jahr besser werde?

Ist es wahr, werden wir dann auch dabei sein? Wird es keinen Krieg mehr geben, keinen Terror und auch sonst keine Gefahr?

 

Ich träumte, es sei möglich, einander zu vergeben und mit gutem Willen auf einander zuzugehen; an die Stelle von Vorurteilen und Hass komme jetzt die Liebe und ein gutes Wort.

 

Nein, es war nicht nur ein kurzer Traum, dass es im nächsten Jahr besser werde. Es ist wahr, und wir werden dann auch dabei sein und für den gemeinsamen Frieden leben; es ist wahr.