Wenn die Nacht / Grosser Mond
Wenn die Nacht an dein Fenster pocht
Wenn die Nacht an dein Fenster pocht –
und die Sterne verbergen ihr Licht,
wenn der Sturm in den Wolken kocht
und die Kerze verweigert den Schein,
bist du dennoch nicht allein.
Und du fragst, was die Krankheit will,
doch ihr Schweigen vermehrt dir die Pein.
Dein Gebet wird leise, wird still
und es wird dir zur Beichte gewandt.
Du bist dennoch nicht verbannt.
Der dich hört und auch ganz versteht,
ist dir näher als je du gedacht.
Mag dein Freund, der oft mit dir geht,
dich verlassen: Der nie von dir weicht –
seine Hand dir dennoch reicht.
Theophil Tobler
Turbenthal, 29.11.2017
Worte zum Mitdenken
Grosser Mond, du bist so nah
Der Mond hatte – am 5. Dez. 2017 – eine extreme Nähe zur
Erde und wirkte deshalb 10% oder mehr grösser als sonst
Grosser Mond, du bist so nah gekommen,
schreckst die Müden und die Frommen
mit dem bleichen Licht.
Näher als zu andern Zeiten
willst du uns’re Welt begleiten,
stiller Mond.
Licht der Nacht, – was willst du damit sagen?
Müssen Fragen an uns nagen,
Rätsel aus dem All?
Ist’s ein Kommen und ein Gehen,
das wir sehend nicht verstehen
in der Nacht?
Kraterfeld — mit Meeren und mit Schatten,
ohne Bäche, ohne Matten.
Kennst du Leben nicht –
oder nur als ein Begleiter?
Wanderst Tag und Nacht nun weiter –
ohne Geld.
Erden-Mond, du wirst der Gleiche bleiben,
wenn dich Kräfte weitertreiben,
dich, du Traum der Nacht.
Unser Sehen, unser Raten
weist auf rätselvolle Taten –
stiller Mond.
Theophil Tobler
Turbenthal, 05.12.2017
Worte zum Mitdenken