Sterben und Leben  

Aus dem Reichtum der Bibel
Gebet im Wechsel, es können Teile ausgewählt und Liedstrophen eingefügt werden

Gebet:

 

+ Wir beten – oder singen: Mein Herr und mein Gott…

* «Mein Herr und mein Gott, nimm alles von mir, was mich hindert zu dir. Mein Herr und mein Gott, gib alles mir, was mich fördert zu dir. Mein Herr und mein Gott, nimm mich mir und gib mich ganz zu eigen dir.» Amen. (Niklaus von Flüe, 1417-1487).

 

+ Schon in vorchristlicher Zeit verkündet die Propheten-Botschaft das kommende Friedensreich. In Jesaja 11 (V. 1-11) lesen wir (eventuell als Textlese en bloc): «Ein Reis wird hervorgehen aus dem Stumpf Isais, und ein Schoss aus seiner Wurzel wird Frucht tragen. Auf ihm wird ruhen der Geist des Herrn, der Geist der Weisheit und der Einsicht, der Geist des Rates und der Stärke, der Geist des Rates und der Furcht des Herrn. Sein Wohlgefallen wird er haben an der Furcht des Herrn.

* Er wird nicht richten nach dem, was er sieht, noch Recht sprechen nach dem, was er hört. Er wird die Armen richten mit Gerechtigkeit und den Elenden im Lande Recht sprechen.

 

+ Er wird den Tyrannen schlagen mit seinem Wort und den Gottlosen töten mit dem Hauch seiner Lippen; Gerechtigkeit wird der Gürtel seiner Lenden sein und Treue der Gurt seiner Hüften.

+ Der Wolf wird beim Lamm weilen, und die Raubkatze wird beim Zicklein liegen. Und Kalb, junger Löwe und Mastvieh sind beieinander, und ein junger Knabe leitet sie.

* Und Kuh und Bärin werden gemeinsam weiden, und ihre Jungen werden beieinander liegen, und der Löwe wird Stroh fressen wie das Rind. Und der Säugling wird sich vergnügen an der Höhle der Viper, und  zur Höhle der Otter streckt ein Kleinkind die Hand aus.

 

+ Nirgendwo wird man Böses oder Zerstörerisches tun auf meinem heiligen Berg, denn das Land ist voll von Erkenntnis des Herrn, wie von Wasser, das das Becken des Meeres füllt.

* Und an jenem Tag werden Nationen nach der Wurzel Isais fragen, die dasteht als Feldzeichen für die Völker, und ihr Ruheort wird Herrlichkeit sein.» Gelobt sei der Herr!

 

+ Guter, treuer Gott und Schöpfer des Lebens, wir danken dir, dass du uns mit Jesus Christus zum Leben berufen hast.

* Herr, Jesus Christus, in deinem Sterben, nennst du uns den Weg mit den Worten: «Vater, in deine Hände befehle ich meinen Geist» (Luk. 23,46).

 

+ Eingebettet in das Lied der Psalmen: «Lobe den Herrn meine Seele» (Ps. 104,1), wissen wir, wenn du uns «Odem» und Geist, wegnimmst, dann scheiden wir von dieser Zeit und Welt (Ps. 104,29).

* Dein Wort sagt, dass uns «bevorsteht: e i n m a l  zu sterben, darnach aber das Gericht» (Hebr. 9,27).

 

+ Im Glauben bekennen wir: «Ich weiss, dass mein Erlöser lebt!» (nach Hiob 19,25). Halleluja!

* Du schenkst uns das Ende der ‹Sklaverei der Selbstgerechtigkeit›, dass wir «befreit werden von der Herrschaft des Verderbens zur Freiheit der Herrlichkeit der Kinder Gottes» (Röm. 8,21).

 

+ Wir erinnern uns an die Botschaft des Propheten, der den Erlöser sieht und sagt: «Er war durchbohrt um unserer Sünden, zerschlagen um unsrer Verschuldungen willen; die Strafe lag auf ihm zu unsrem Heil, und durch seine Wunden sind wir genesen» (Jes. 53,5-6).

* Wir danken dir, barmherziger Gott und Vater, «du hast die Welt so sehr geliebt, dass du deinen einzigen Sohn dahingegeben hast, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengehe, sondern das ewige Leben habe» (nach Joh. 3,16).

 

+ Wir danken dir, dass «Christus für unsre Sünden gestorben ist, und dass er auferweckt worden ist; ja, seine Gnade gegen mich ist nicht umsonst gewesen» (nach 1. Kor. 15,3-4.10).

* Du, Jesus Christus, sagst uns: «Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, der hat ewiges Leben, und in ein Gericht kommt er nicht, denn er ist aus dem Tod ins Leben hinübergegangen» (nach Joh. 5,24).

 

+ Vieles wissen wir jetzt noch nicht, du aber sagst uns: «Selig sind, die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott schauen» (Matth. 5,8).

* Und «Glückselig sind, die im Herrn sterben, von nun an; sie werden ruhen von ihren Mühsalen, und ihre Werke folgen ihnen nach» (nach Offbg. 14,13).

 

+ «Jetzt sehen wir nur ein unklares Bild wie in einem trüben Spiegel, dann aber stehen wir dir, Gott,  gegenüber; dann werden wir dich völlig kennen, wie du uns jetzt schon kennst» (nach 1. Kor. 13,12).

* Wir wissen, eine grosse Verwandlung steht uns bevor: «Was in die Erde gelegt wird, ist vergänglich» – wie ein Samenkorn -, «was zum neuen Leben erweckt wird, ist unverweslich,

 

+ es wird auferweckt in Herrlichkeit; es wird auferweckt ein geistiger Leib.» (nach 1. Kor. 15,42-44.)

* Von dir geliebt, sagen wir im Glauben: «Wir sind getrost und haben Lust auszuwandern aus dem irdischen Leib und daheim zu sein beim Herrn» (nach 2. Kor. 5,7-8).

 

+ Auch wenn hier alles einmal aufhört – Glaube, Hoffnung und Liebe hören nicht auf. Diese drei werden immer bleiben; und wir wissen: am grössten ist die Liebe» (nach 1. Kor. 13,13 GN).

* Diese grosse Liebe hast du auch dem Mit-Gekreuzigten erwiesen, als du zu ihm sagtest: «Heute» – nicht irgend wann, – «heute wirst du mit mir im Paradies sein» (Luk. 23,43).

 

+ Du sprichst uns zu: «So seid ihr nun nicht mehr Fremde, sondern Mitbürger der Heiligen» (nach Eph. 2,19).

* Dankbar bekennen wir: «Für mich ist das Leben ein Dienst für Christus und das Sterben – ein Gewinn» (nach Phil. 1,21).

 

+ Du hast uns die Zusage gegeben: «Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt;

* und jeder, der lebt, und an mich glaubt, wird in Ewigkeit nicht sterben» (Joh. 5,25).

 

+ «Du willst uns nicht in Unkenntnis lassen über die Entschlafenen, damit wir nicht trauern wie die, die keine Hoffnung haben» (nach 1. Thess. 4,13).

* Sie sind uns vorausgegangen, und wir wissen: «Die Stunde kommt…, wo die Toten die Stimme des Sohnes Gottes hören werden, und die, welche sie hören, werden leben» (Joh. 5,25).

 

+ Deine grosse Liebe und deine unverdiente Gnade sind uns Trost, denn wir wissen: «Du wirst alle Tränen abwischen;

* es wird keinen Tod mehr geben und keine Traurigkeit, keine Klage und keine Quälerei mehr. Was einmal war, ist für immer vorbei, denn das Erste ist vergangen» (nach Offbg. 21,4 GN).

 

+ Völker ohne Zahl lädst du ein zum Mahl. Die von Ost und West nehmen teil an deinem Fest – «in Gerechtigkeit, Frieden und Freude im heiligen Geist» (nach Bibl. Begriffskonkordanz und Röm. 14,17).

* Du wandelst die Not des Sterbens in den reichen Segen des neuen Lebens bei dir.

 

+ «Seht, das Grab ist nicht mehr Grab, tot ist nicht mehr tot. Halleluja!» (Lothar Zenetti, Seht, der Stein ist weggerückt, 1971).

* «Auferstanden ist der Herr. Auferstehen werd auch ich und den Auferstandnen sehen, denn er kommt und weckt auch mich.» (nach Friedrich Mohn, 1823).

 

+ «Komm, Herr, leg deine Hand auf mich, nimm mich zu Eigen hin, gestalte Sinn und Tun für dich, bis ich ganz bei dir bei bin» (Charles Wesley, 1742; Dt: Walter Klaiber, 1987).

* Dir bringen wir Dank, Lob und Anbetung in Ewigkeit. Amen.

 

Theophil Tobler, Herbst 2023