Nun verebben auf den Strassen / Die Nacht

Nun verebben auf den Strassen

 

Nun verebben auf den Strassen

dieses Tages Lärm und Licht,

und was wir bereits vergassen,

das versinkt wie ein Gewicht

in der Nacht.

 

Nicht mehr ist, was erst gewesen.

Stille hüllt das Heute ein.

Ob mir Herz und Sinn genesen?

Werde ich zu Hause sein

diese Nacht?

 

Noch ersehne ich voll Hoffen

meine Ruhe, meine Rast.

Bleibt mir eine Türe offen?

Ist es auch für mich als Gast

eine Nacht.

 

Neue Tage werden gleiten

auf dem breiten Strom der Zeit.

Aus der Enge in die Weiten

führt der Weg. Ich bin bereit

durch die Nacht.

 

Theophil Tobler

Turbenthal, 09.01.2015

Worte zum Mitdenken

 

 

Die Nacht hält seine Lider wach

 

Ich wurde gefragt, was mir nachts schlaflose Zeiten bedeuten…

 

Die Nacht hält seine Lider wach

und die Gedanken kreisen,

verlassen fragend Raum und Dach

zu unvertrauten Weisen.

 

Er liest um zwei, er liest um drei

und hört die alten Worte,

und unbemerkt naht er dabei

der schönen, off’nen Pforte.

 

Theophil Tobler

Turbenthal, 12.07.2017

Worte zum Mitdenken

am 12.7.2017 um 02.30 Uhr

Was mache ich um diese Zeit? – Ich repetiere auswendig gelernte Psalmen, bete das „Unser Vater“ aramäisch: „Abwun d’bwaschmaya…“, denke in der Fürbitte an viele, lese, atme tief und regelmässig – oder ich stehe auf und erledige eine begonnene Sache