Noch lebe ich / Es singt das Saxophon

Noch lebe ich

 

Noch lebe ich.

Noch ist die Zeit mir nicht zu Ende.

Der Weg war weit,

und bald erwartet mich die grosse Wende.

 

Der Jahre Zahl ist übergross.

Was kann noch werden?

Gleich einem Floss entgleite ich ins Tal

der alten Erden.

 

Die Welt, die wird,

erblicke ich als Ziel des Lebens.

Ich freue mich,

wenn niemand mehr sich irrt.

Nichts ist vergebens.

 

Theophil Tobler

Worte zum Mitdenken

am 7.8.2015 – vor dem 84-sten Gebtg.

 

Es singt … das Saxophon  

 

Im Ruhestand – Saxophon spielen

und damit etwas Neues wagen.

Hören, dosieren, mitteilen – es ist

in der Musik wie allgemein im Leben.

 

Es singt, es seufzt das Saxophon

und wandelt jeden neuen Ton

in Leben und in Leiden.

Es führt hinab und wendet schon

von Wüsten hin zu Weiden.

 

Wer Harfe oder Flöten hört,

wird – wie von Geigen – leicht betört,

kann im Geniessen träumen.

Doch wer vom weichen Ton gestört,

wird ihn nicht mehr versäumen.

 

Der Jubel hebt aus Staub und Stein,

aus Dunkel und aus einsam sein

auf neue, lichte Wege.

Die Trauerweise, schwer und fein

führt über schmale Stege.

 

Geboren – nur für kurze Zeit –

berührt der Hauch der Ewigkeit

beglückend Herz und Sinne.

Und sind die Tränen nicht mehr weit,

ist’s dennoch Kunst und Minne.

 

Theophil Tobler

Turbenthal, 06.12.2015

Worte zum Mitdenken