Mit den Hirten / Gott kommt nach …
Mit den Hirten
Mit den Hirten will ich laufen,
will nicht wartend ferne stehn,
will, was lichte Engelhaufen
angesagt, nun selber sehn.
Ach, wem hätte solche Kunde,
die aus Gottes Himmelswelt
zu uns kam aus Engelmunde,
nicht das ganze Herz erhellt.
Gott wird Mensch und kam auf Erden,
nahm auf sich zum unserm Heil
unser Kleid und die Beschwerden,
dass uns Frieden wird zuteil.
Und wenn Engel schon so sangen
ob dem Wunder dieser Nacht,
wie viel mehr muss unser Bangen
weichen, wo die Freiheit lacht.
Alles Fürchten ist zu Ende.
Alles Hoffen ist erfüllt.
Und durch diese grosse Wende
ist das Sehnen uns gestillt.
Grosse Freude allem Volke,
denn der Heiland ist jetzt da.
Weggenommen ist die Wolke
dunkler Schrecken, dem, der’s sah.
Friede soll auf Erden werden
jedem Volk an jedem Ort.
Und wer arm war, darf nun erben
Gottes Reichtum durch sein Wort.
Gott sei Ehre in den Höhen!
Ihm sie Lob und Dank gebracht.
Was im Glauben wir schon sehen,
schau’n wir einst in ew’ger Pracht.
Halleluja! Dank dem Herren
überall und jederzeit.
Der, der solches liess bescheren,
sei gelobt in Ewigkeit.
Theophil Tobler
Schaffhausen, 21.12.1964
Worte zum Mitdenken
Dezember 1964 gelesen im Weihnachtsgottesdienst
Gott kommt nach Bethlehem – Weihnacht
Gott kommt nach Bethlehem –
in Marias Sohn.
Doch wer kennt Bethlehem,
das ‚Brot-Haus’ schon?
Nun wird der König informiert
Schau, wie die Truppe losmarschiert,
den Grösseren zu töten.
Die Hirten sind schon da –
dieses Volk vom Land. *
Ihr waches Auge sah
klar durch die Wand,
die sonst die Herrlichkeit verhüllt. **
Und die Verheissung ist erfüllt.
Den Weisen strahlt ein Stern,
der zum Ziel sie führt.
Sie folgen rasch und gern.
Ihr Tun berührt:
Sie bringen Gaben, beten an
den Gottessohn nach Gottes Plan
und werden Jesu Boten.
Noch mancher Stern erscheint
in der Erden-Nacht.
Ein Traum, wie Josef meint.
Von Gott erdacht.
Ihm leben und ihm sterben wir.
Und jeder Ort wird offen hier,
erwartet schon sein Heilen.
* hebräisch: am ha arez; ** hebräisch: kabod, griechisch doxa d.h. Pracht und Herrlichkeit
Theophil Tobler
Turbenthal, 05.12.2017
Worte zum Mitdenken
Schlagwörter: Gott, Weihnacht, Jesus Christus, Führung, Dank