Herr über Tod und Leben / Verzeihen
Herr über Tod und Leben
„… bis der Tod euch scheidet“, so klingt es aus der Trauliturgie nach.
„Willst du sie lieben und ihr treu sein, solange ihr beide lebt?“
Und: „Willst du ihn lieben …“ So fragte ich. – Lieben? ., solange ihr beide lebt?“ fragte ich Bräutigam und Wie lange?
Und: Gilt das nur für Hochzeitspaare?
Weggemeinschaft ist auch für eine Familie ein wichtiges Gut
und für eine Freundschaft.
Wo die Gemeinschaft zerbricht, ist es eine Form von Sterben
verbunden mit Schmerz und Leid. Du, Gott, weisst es.
Herr über Tod und Leben,
wir waren uns gegeben
für eine kurze Zeit.
Wir teilten Freud und Leiden
und fanden uns in beiden.
Wie viel kann anders werden,
wenn Wege hier auf Erden
getrennt nun weiter geh’n.
Nichts voneinander wissen
heisst dennoch oft: vermissen.
Den Tod vorweggenommen
hat, wer es sich ersonnen,
entzweit und starr zu sein.
Die Zukunft willst du geben
im miteinander Leben.
Die Zeit wird rasch zerrinnen.
Gut ist’s, sich zu besinnen
und heute noch zu tun,
was du uns vorgegeben,
du, unser Gott und Leben.
Theophil Tobler – Bülach, 03.07.1995
Zum Mitbeten
Verzeihen
Mit dem ‚Verzeihen’ sind viele im Verzug,
im Rückstand und haben Nachholbedarf.
Was noch nicht verziehen ist,
ist nicht auf die lange Bank zu ziehen
oder dort zu belassen. „Heute!“
Heute ist möglich, wofür es morgen
vielleicht schon zu spät ist.
Gott verzeiht gerne – heute.
Verzeihen lernt,
wem schon vergeben ist.
Die Last war schwer;
du trugst sie, Jesus Christ,
und nahmst sie weg.
Nun bin ich frei,
zu tun, was du getan:
Du trägst nicht nach.
Erlassen, heisst dein Plan
nun auch für mich.
Vergebung liebt,
wer das Verzeihen lebt
und Frieden fand.
Wenn alle Welt erbebt,
hält deine Hand.
Theophil Tobler – Turbenthal, 20.12.2015
Zum Mitbeten