Dunkle Wolken / Die Fremden sind gekommen
Dunkle Wolken
Dunkle Wolken
sind heraufgezogen
immer drängender
immer bedrängender
immer drohender
immer bedrohender
immer dunkler
immer verdunkelnder
was noch war
das Gewitter
brach los
Dunkle Wolken
haben sich
zusammengezogen
über mir
drängender
bedrängender
drohender
bedrohender
dunkler
verdunkelnder
Was bleibt?
Das Gewitter
bricht über mir herein
Doch
Gott lässt mich nicht allein.
Er bleibt.
Theophil Tobler
Turbenthal, 06.05.1992
Worte zum Mitdenken
Die Fremden sind gekommen
Sind es Flüchtlinge
oder ist es eine Völkerwanderung?
Ein unaufhaltsamer Strom
derer, die bezahlen konnten.
Besetzen fremde Völker und Religionen
was Heimat war?
Wo ist viel Raum für viele?
Die Fremden sind gekommen
und wohnen nebenan.
Sie haben sich genommen,
was einst den Stillen, Frommen
war Eigentum und Plan.
Verkommen sind die Sitten,
was war wird nun bekämpft
und mit Gewalt bestritten,
woran wir gestern litten
und was den Freiraum dämpft.
Die Ruhe ist verloren,
der Friede ist dahin,
Bedrohung wird geboren.
Wer widersteht muss schmoren,
verwundet sich verzieh’n.
Ein Strom von Heimatlosen
wälzt sich von Land zu Land.
Zertreten werden Rosen
beim Rauben und beim Losen
im Kampf um Platz und Pfand.
Was bleibt von Wunsch und Leben,
von Hoffnung und von Glück,
wenn Welten rings erbeben,
sich der Gewalt ergeben
und sterben – Stück um Stück?
Die Liebe wird nicht sterben,
ist auch der Weg noch weit
und führt er über Scherben.
Die Liebe nur wird erben;
sie lebt für alle Zeit.
Theophil Tobler
Turbenthal, 05.12.2015
Worte zum Mitdenken