Leben, leben / Der Tag versinkt

Leben, leben

 

Leben, leben, glücklich leben.

Was denn sonst?

Und das Ziel mit Mut erstreben,

Schätze suchen, Schätze heben.

 

Locker, keck den Tag beginnen,

jeden Tag,

und doch suchen, prüfen, sinnen

nach geheimnisvollem Minnen.

 

Abend wurde es schon wieder

und auch Nacht.

Mit dem Dunkel stieg hernieder

Wehmut durch vertraute Lieder.

 

Lachen noch im Kreis der Lieben.

Es wird still.

Sag, wo ist er nur geblieben?

Still, der Nachruf wird geschrieben.

 

Theophil Tobler

Turbenthal, 12.01.2015

Worte zum Mitdenken

In Erinnerung an meinen Studienfreund, Horst Bretscher,

der mit 24 Jahren im Main ertrunken ist

 

 

Der Tag versinkt im Dunkeln

 

Der Tag versinkt im Dunkeln

und erste Sterne funkeln

in der erwachten Nacht.

Ein neues, reges Leben

verbreitet zarte Pracht.

 

Was war, ist still gewichen,

der Farben Glanz verblichen.

Die Stille kehrt nun ein.

Wer kann, lernt hören, horchen.

Ich – bin mit Gott allein.

 

Sein Wort wird mich erreichen,

wo Lärm und Hetze weichen.

Er sagt: Ich bin bei dir;

lass Angst und Zweifel fahren,

für immer bin ich hier.

 

Theophil Tobler

Turbenthal, 30.08.2017

Worte zum Mitdenken