Die Ähren reifen / Schatten, wer hat dich …
Die Ähren reifen
Die Ähren reifen golden schwer –
vom Wind bewegt ein wogend Meer.
Was klein begonnen
wird nun gewonnen
zur Erntezeit.
Der Körner Menge – ungezählt –
ist aus der Stille neu erwählt.
Durch dunkles Sterben
ein neues Erben:
zum Sein bestimmt.
Die Frucht der Erde – uns als Brot –
bringt Kraft und Freude, tilgt die Not.
Ein reiches Geben:
Das Brot zum Leben
in Ewigkeit.
Theophil Tobler
Turbenthal, 08.08.2013
Worte zum Mitdenken
Schatten, wer hat dich gesandt?
Schatten, wer hat dich gesandt?
Bist denn der Nacht du verwandt?
Legst auf Gesicht dich und Weg,
alles ist dir schon bekannt.
Lautlos und sicher kommst du,
bietest Erquickung und Ruh,
kündest den letzten Tag an,
fliehst unerwartet – im Nu.
Hinter dir leuchtet das Licht,
ohne den Schein bist du nicht.
Schatten, ich schaue hindurch.
Plötzlich entweicht dein Gewicht.
Nun denn am heutigen Tag
komm oder geh, denn ich mag
beides, Verhüllung und Glanz.
Willst du was sagen, dann sag.
Theophil Tobler
Turbenthal, 24.01.2016
Worte zum Mitdenken