Ergriffen
Ergriffen
Ergriffen? Vom goldenen Sonnenuntergang?
Von berauschender Musik? Von einer unerwarteten Zuwendung?
Ergriffen von Jesus Christus? Paulus schreibt:
„Nicht dass ich es schon ergriffen hätte
oder schon zur Vollendung gekommen wäre;
ich jage ihm aber nach, ob ich es wohl ergreifen möge,
weil ich auch von Christus ergriffen worden bin.“
Philipper 3,12. Und: „Ich lebe, aber nicht mehr ich,
sondern Christus lebt in mir.“ Galater 2,20.
Ergriffen hast du mich.
Herr, ich gehöre dir.
Ich lebe, doch nicht ich,
du lebst in mir.
Was ich noch bin und kann,
ist völlig dir geweiht.
Und was ich je ersann,
birg in dein Kleid.
Du hast mich überführt,
entlastet und befreit.
Was keiner sonst gespürt,
stellst du bereit.
Mein Leben ist beschenkt
von deiner Gegenwart.
Was zählt, hast du gelenkt,
bestimmt und zart.
Ich lasse, was verblich.
Herr, bleibe du in mir.
Ergreifen möchte ich
das Ziel in dir.
Theophil Tobler – 22.07.2014
Gedichte – Gebete
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