zu Psalm 31,16 – Meine Zeit
zu Ps. 31,16 – Meine Zeit. Die Tage …
Auch schon gehört: „Ich habe keine Zeit.“
„Sie hat nur wenig Zeit.“ „Wer hat schon Zeit?“
Zeit? Sie ist da. Ausgefüllt mit Wertvollem
oder auch mit dem, was rasch verweht.
Zeit ist wie ein Gefäss. Ich fülle dieses Gefäss –
oder ich lasse es von andern füllen.
Für was und für wen hatte ich heute Zeit? Heute?
Wird es morgen wieder sein wie heute?
„Meine Zeit steht in deinen Händen“, sagt Psalm 31,16.
Meine Zeit ist meine Chance.
Die Tage kommen und vergeh’n im Fluge.
Dem Morgen folgt der Abend auf dem Fuss.
Oft reicht es nur zu einem kurzen Gruss.
Den Sinn verstanden hat allein der Kluge.
Ich messe Stunden wie mit einem Kruge.
Mal sind es Freuden, dann auch Überdruss.
Heut war’s ein Kratzer, morgen ist’s ein Kuss.
Ich trinke Stunden aus in einem Zuge.
Und wird das Mass der Zeit zum Ziele kommen
ergiesst es sich in deine Ewigkeit.
Du, Gott, hast alles aufgenommen.
Ich bin schon jetzt allein in dir geborgen.
Und was ich brauche, hältst du mir bereit.
Du selber bist mein ewig neuer Morgen.
Theophil Tobler – Bülach, 08.07.1995
Psalmen Gedichte
siehe auch Psalmen – Psalm 31
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