Kennen erkennen

zu Psalm 139 – Du kennst mich

zu Psalm 139 – Du kennst mich

Das ergreifende Gebet in Psalm 139
begleitet mich durch mein Leben.
In den unterschiedlichsten Situationen
spreche ich Gebetsworte dieses Psalms mit.
„Ich sitze oder stehe auf …, ich gehe oder liege …“ –
du bist da. Auch jetzt – da! Immer – da!
Ich bin dankbar für Gottes gute, liebevolle Gegenwart.
Die Zusage Jesu Christi bestätigt es:
„Siehe, ich bin bei euch alle Tage …“ Matth. 28,20.
Gott in allem vertrauen – das ist mein Leben.

 

Du kennst mich

 

Du kennst mich, Herr.
Du kennst die tiefsten Tiefen der Gedanken.
Mein Herz ist vor dir offen
wie ein aufgeschlag’nes Buch.
Du kennst mein Fragen
und verborg’nes Wanken.
Mein Wollen, mein Versagen
sind ein Netz von Glück und Fluch.

Doch du verstehst, verstehst,
was niemals mein Verstand wird fassen,
verstehst mein banges Hoffen
und bleibst dennoch immer nah.
Wo ich mich niedersetze, wo ich stehe,
du weisst es, kennst mein Handeln
und bleibst doch aus Liebe da.

Du kennst mich, Herr,
du siehst die Zahl der Wege, die da waren.
Kein Wort ist dir entgangen,
das verletzte, das verband.
Ob ich gestanden, ich erlag
in den Gefahren:
Gehalten und geborgen
bin ich stets in deiner Hand.

Theophil Tobler  Bülach, 03.02.1990 –
Psalmen – Gedichte
Radiopredigt DRS 2, 12.6.1994
Kanisius Verlag: Du, Gott, hörst mich, S. 22

siehe auch: Psalmen – Psalm 139

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