Umzug: Ä Züglete – wie en Traum

Umzug: Ä Züglete isch wie en Traum  

 

Ä Züglete isch wie en Traum,

grad wie en Alptraum – ohni Alp.

Und doch isch d’Züglete kein Traum:

Es isch als miech me laufend s’Chalb.

 

A Bärge fählt’s bim Alptraum nid,

a Bärge vo so villem Züg.

Me meint, me sei jo nid ganz gschiid.

Schön wär’s, nu z’säge: haus! und flüg!

Doch müend die Sache halt vo Hand

i’d Schachtle ie und d’Schtäge-n-ab;

s’isch schwär, als wär’s ä Ladig Sand.

Und ladt me ab, muess wieder ue die ganzi Hab.

 

E Züglete isch wie en Traum.

Und wie en Traum goht alls verbi.

 

Theophil Tobler

Worte zum Mitdenken

 

1991 nach dem Umzug aus dem Abbruch-Gebäude in Bülach

 

Freie Übersetzung:

Ein Umzug ist wie ein Traum, wie ein Alptraum – ohne Alp.

Und dennoch ist der Umzug kein Traum:

Er ist wie ein Narren-Umzug, wie eine ‚Kalberei’.

 

An Bergen fehlt es beim Alptraum nicht, an Bergen von viel Material.

Der Gedanke kommt, man sei ja nicht ganz klug.

Schön wäre es, man könnte nur sagen: Jetzt alles fort! Fliegt davon!

 

Und doch müssen alle diese Dinge von Hand in Schachteln verpackt werden

und die Treppe hinunter transportiert sein. Es wiegt schwer wie eine Ladung Sand.

Und lädt man ab, muss Hab und Gut wieder hinauf – in die neue Wohnung.

Ein Umzug ist wie ein Traum. Und wie ein Traum geht alles vorbei.