Todesfurcht
Todesfurcht
„Todesfurcht hat mich ergriffen,“ sagte Gilgamesch,
nachdem sein Freund erkrankte und kurz darauf starb.
Tausende von Jahre hat das Gilgamesch Epos überlebt
und diese erschütternde Aussage weitergetragen.
Betrübt fragte der Hinterbliebene:
„Werde nicht auch ich – wie er-
mich niederlegen müssen
und nicht wieder aufstehen in alle Ewigkeit?“
Er wollte das Leben finden, das nicht im Tod endet.
Doch – bei wem ist das ewige Leben zu finden?
Bei dem, der es gebracht hat: Jesus.
Die Zitate sind der 10. Tafel des Gilgamesch Epos entnommen
in der Übersetzung von Hermann Ranke, marixverlag.
Todesfurcht hat mich ergriffen.
Leere klafft an meiner Seite.
Aus dem Tod führt kein Zurück.
Trauer folgt dem Glück.
Ach, auch ich, ich werde sterben,
und mein Leben wird vernichtet.
Nein, ein Bleiben gibt es nicht.
Bald verlöscht das Licht.
Alles Wollen, alles Streben
wird kein neues Dasein bringen.
Du, der auferstanden bist,
schenkst es, Jesus Christ.
Theophil Tobler
Gebete – Gedichte II
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