Sehen und Verstehen

Psalm 139 Auch da bist du / Du verstehst

Gebet  mit Psalm 139

Aufgegliedert auf 7 Tage als Wochengebet.
„Siehe ich bin bei euch alle Tage“, sagt Jesus in Matth. 28,20

 

Auch da bist du

 

Mo   Du kennst mich, mein Herr und mein Gott.
Du kennst mich besser als ich mich selber kenne.
Andere mögen verkennen, wer ich bin;
du kennst mich durch und durch.
Du weisst, wo ich bin, wo ich sitze oder stehe,
wo ich sitzen oder stehen wollte,
und wo ich sitzen oder stehen gelassen wurde.
Wie gut ist es doch, dass du es weisst, weil du mir zu Recht hilfst.
Du siehst und verstehst meine Gedanken und meine Gebete,
auch wenn sie nicht ausgesprochen sind.

Di   Du weisst, wo ich je unterwegs war
und welchen Weg ich jetzt gehe.
Du weisst, wie lang die Wegstrecken meines Lebens waren
und wie lang sie noch sein werden.
Du hast das rechte Mass für alles.
Du weisst, wo ich liegen musste, kraftlos und krank,
aber du schenkst mir wieder Zeiten der Erquickung.
Ich lege mich hin und ruhe in deinem Frieden.
Du bist mit meinem ganzen Leben voll vertraut.

Mi    Es ist kein Wort auf meinen Lippen, das du nicht kennst.
Du hörst mein Rufen aus grosser Not.
Und du erhörst mein leises Flüstern in Augenblicken der Angst.
Was ich unbedacht und verletzend gesprochen habe,
ich kann es nicht ungeschehen machen.
Aber es tut mir leid, du weisst es.
Du vergibst und heilst mein Verfehlen.

Do   Du hältst mich.
Du lässt mich nicht fallen und du verlässt mich nicht.
Von allen Seiten umgibst du mich.
In dir bin ich immer und überall geborgen.
Du befreist mich aus den Zwängen des Daseins.
Du befreist mich zur grossen Freiheit der Nachfolger Jesu.
Du hast deine Hand auf mich gelegt,
um allen zu zeigen, dass ich zu dir gehöre.
Ich bin dein von dir beschütztes Eigentum für Zeit und Ewigkeit.
Deine segnende Hand weiss ich über mir und meinem Weg.
Nicht dass ich es verdient hätte.
Deine Güte ist zu wundervoll, zu unbegreiflich,
zu gross, als dass ich alles fassen könnte.

Fr   Mein ganzes Sein und Leben ist von dir gehalten.
Sollte ich je mich von dir abwenden?
Wollte ich fliehen vor deiner Gegenwart, so müsste ich mich fragen:
Wohin soll ich gehen vor deinem Geist?
Wohin soll ich fliehen vor deinem Angesicht?
Suchte ich ein Versteck am entferntesten Meer – du bist schon dort.
Du hältst deine Hände ausgestreckt,
du bist bereit, mich aufs Neue zu umarmen und zu halten.
Wollte ich im Dunkel mich verbergen – einsam in finsterster Nacht:
Du bringst die Nacht zum Leuchten und wandelst Finsternis in Licht.
Erreichte ich den Himmel: Du bist da.
Und verliesse ich die Welt der Lebenden und ginge zu den Verstorbenen:
Auch da bist du. Ja, auch da bist du.

Sa   Du hast mir das Leben gegeben, mein Herr und mein Gott.
Du hast mich gewollt und bejaht.
Du hast mich umsorgt mit Zuwendung wie eine Mutter.
Dein wundervolles Wirken erkenne ich an mir und deinem Weg mit mir.
Ich danke dir, dass deine Herrlichkeit in meinem Dasein sichtbar ist.
Mit Leib und Seele bin ich gehalten von deinem Geist.
Und was noch kommen wird: Du weisst es.
Du siehst die Tage die vor mir sind.
Im Tagebuch des Lebens gibst du jedem neuen Morgen Sinn und Ziel.
Mein Gott und Vater, vieles verstehe ich nicht, aber ich vertraue dir doch.

So   Deine Gedanken sind grossartig,
sie sind höher als mein begrenztes Denken und Erkennen.
Du hast ungezählte Möglichkeiten und Wege,
wo ich keine Lösungen mehr sehe.
Wenn ich nach sorgenvoller oder erholsamer Nacht erwache:
Noch – und immer bin ich bei dir.
Hass und Vergeltung haben nicht Bestand.
Das lehrst du mich bei Jesus Christus.
Darum: Erfülle mein Herz mit Liebe
und führe meine Gedanken zum Guten.
Leite mich, treuer Gott und Herr,
leite mich auf deinem Weg der Verheissung und der Erfüllung
– alle Zeit.

Theophil Tobler
Psalmen-Gebete 2006

19.1.2006 in Kirche und Welt, Nr. 2

 

 

Kurz-Gebet  mit Psalm 139
Du verstehst mich

Du, Herr, kennst mich.
Du weisst, was ich denke und wo ich bin.
Du verstehst mich.
Deine starke Hand hält mich.

Wohin könnte ich fliehen vor dir?
Wohin ich auch gehe, du bist schon da.
Staunend erkenne ich dein Wirken, deine Wunder.
Nicht hassen – dir vertrauen will ich.

Theophil Tobler
Psalmen-Gebete 2012

siehe auch Psalmen – Gedichte
zu Ps. 139 Du kennst mich

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