Nacht: Tot / Stets nach der Nacht
Nacht – Tot
Tot geboren.
Was bleibt sind Sarg und Grab,
Hüllen der Bewahrung.
Wozu?
Der Atem – ausgehaucht,
die Augen – erloschen,
die Hände – kalt.
Es war – und ist.
Wozu?
Für die Frage, die nicht stirbt.
Die Sehnsucht sucht und ahnt,
was bleibt.
Die dunkle Nacht
kennt den neuen Morgen.
Der Tag reift im Licht.
Leben – aus Gott.
Theophil Tobler
Turbenthal, 13.06.2013
Worte zum Mitdenken
Stets nach der finsteren Nacht
Rud. G. Binding sagt:
„Nur wen das Dunkel ergreift, wird seine Nächte bestehn.
Wen nicht das Dunklere streift, wer kann zum Dunkelsten gehn?
O du tiefes Gewicht! Nacht, du erdrückst mir das Haus.
Leichter ist alles im Licht. Aber das Lichte löscht aus.“
In: Quell der Nacht, Langewiesche-Brandt, Ebenhausen
Aber …
Stets nach der finsteren Nacht
wird junges Licht auferstehn.
Was totenstill war, erwacht,
will in den Morgentau gehn.
Horch, ein neues Gedicht:
Tag, du erstellst mir die Welt.
Leicht wird alles im Licht.
Leben und Weg sind erhellt.
Theophil Tobler
Turbenthal, 20.01.2015
Worte zum Mitdenken