In Worte fassen

Ich will in Worte fassen

Ich will in Worte fassen

 

Versprechen bergen eine Gefahr:
Kann ich das Versprechen halten?
Das kurze „Ja“ bei der Hochzeit?
Das Versprechen, Jesus treu zu sein.
Ein Gelübde, eine Zusage? Und?
Petrus hat versagt. Und er weinte.
Und er fügte hinzu: „Du weisst alles,
du weisst, dass ich dich lieb habe.“
Johannes 21,17.

Ich will in Worte fassen,
was nie zu fassen ist.
Dich will ich nie mehr lassen,
dich, mein Herr, Jesus Christ.

Mein Zittern und mein Zagen,
das ist mit dir vorbei.
Ich darf es glaubend wagen:
Bei dir bin ich nun frei.

Nicht bloss ein vages Ahnen
bleibt mir in dieser Zeit.
Du wirst die Wege bahnen
zur lichten Ewigkeit.

Du wirkst das klare Wissen,
das nicht von uns erdacht.
Du teilst den Kelch, den Bissen
schon mitten in der Nacht.

Dein Bund wird ewig bleiben:
Wir sind erlöst, erkauft.
Es ist das kühne Schreiben:
Wir sind auf dich getauft.

Mit dir sind wir gestorben,
begraben auch mit dir.
Du hast allein erworben
uns Leben – dort und hier.

Ich will es dankbar sagen,
dir leben allezeit.
Was wir durch dich, Herr, haben,
liegt ewig schon bereit.

 

Theophil Tobler  –  29.03.2013

Gebete – Gedichte II

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