Ich dürste nach dir
Ich dürste nach dir
Durst. Wir klopften an bei fremden Leuten –
mit einer fremden Sprache.
Die Flasche war leer. Sie haben es verstanden:
Durst. Wasser.
Die Frau nahm die leere Flasche entgegen
und brachte sie zurück – gefüllt mit kühler, köstlicher Milch. Gratis.
Der Durst nach beglückenden Begegnungen
ist mit Verheissungen verbunden (Mat. 5,6). Und Joh. 7,37:
„Wenn jemand dürstet, komme er zu mir.“ Das hat Jesus gesagt.
Ich dürste nach dir.
Nach dir sehne ich mich,
wie der Fremde sich nach frischem Wasser sehnt.
Komm du doch zu mir.
Erbarme du, Herr, dich,
weil der Weg sich durch die weite Wüste dehnt.
Die Hände sind leer.
Mein Herz ist schwach und wund.
Könnte ich doch dich und dein Tun nun versteh’n.
Es ist mir zu schwer.
Drum mache du mir kund
deinen Plan. Ja sag mir: Ich will mit dir geh’n.
Auf dich hoffe ich.
Nur du bist Leben mir.
Einen Funken habe ich von dir geschaut.
Nun bitte ich dich:
Erfülle mich mit dir,
denn ich weiss jetzt: Staunen wird, wer dir vertraut.
Theophil Tobler – 14.01.2013
Gebete – Gedichte II
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