Der Kranz neuer Tage / Tage weichen
Der Kranz neuer Tage
Der Kranz neuer Tage
liegt schweigend bereit,
stellt stumm mir die Frage:
Was soll dir die Zeit?
Ich horche und sinne:
Wo komme ich her?
Aus Kampf oder Minne?
War’s leicht? War es schwer?
In Tälern und Weiten
brach vieles entzwei
und noch huschen Zeiten
wie Wolken vorbei.
Doch neu ist erstanden,
was lebt und besteht,
und was wir nicht fanden,
uns sachte umwebt.
Der Kranz neuer Tage
liegt schenkend bereit.
Verstummt ist die Frage,
bereit ist die Zeit.
Theophil Tobler
Turbenthal, 04.01.2015
Worte zum Mitdenken
Tage weichen, Stunden fliehen
Der rote Sand in der alten ‚Telefon-Uhr’
braucht 2 Minuten und 50 Sekunden
bis er vom oberen Glas ins untere gesickert ist.
Zeit, begrenzte Zeit steht zur Verfügung.
Wozu nutze ich sie? Und was erwarte ich?
Tage weichen, Stunden fliehen,
was gewesen kehrt nicht mehr.
Es verbleichen die Gesichter
wie im Abendschein das Meer.
Noch ein Leuchten grüsst von ferne
und versinkt im Wellental.
In den feuchten, kühlen Gräbern
ruhen Zeiten ohne Zahl.
Tage weichen, Stunden fliehen,
was gewesen kehrt nicht mehr.
Einmal wird ein Neues werden.
Horch! Es kommt und weiss woher.
Theophil Tobler
Turbenthal, 19.01.2016
Worte zum Mitdenken